Für über 80 Jahre war Kielce ein wichtiges Zentrum jüdischen Lebens. Die Stadt, in der Juden sich erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ansiedeln durften, zog Menschen an, die voller Ideen waren und denen die Enge und Traditionen der Schtetle kein Raum bot. Hier fanden sie den Ort für ihre Aktivitäten und wurden zu Mitgestaltern der Geschichte. Das bunte, schöpferische und blühende Leben der jüdischen Bürger von Kielce wurde mit dem 2. Weltkrieg beendet. Im Jahre 1946 kam es zu einem Pogrom, der wie ein Schatten über die Stadt fiel und ihre jüdische Geschichte verhüllte. Möglich wurde die Wideraufdeckung dieser Geschichte, und der Erinnerung dank der Arbeit von Kielcern – Polen und Juden.
Marek Maciągowski